Zum Anlass der IBA-Zwischenpräsentation haben sich Expertinnen und Experten der aktuellen und ehemaligen Internationalen Bauausstellungen aus Basel, Berlin, Fürst-Pückler-Land, Heidelberg, Hamburg, Parkstadt Limburg und Sachsen-Anhalt in Apolda, Thüringen, getroffen, um sich mit Vertreterinnen und Vertreter des Bundes und weiteren Expert/innen auszutauschen. Wir haben unser Projekt „Schulbau Open Source – Entwicklung eines offenen Werkzeugkastens für zukünftige Schulbauplanungen“ vorgestellt.
Präsentiert wurden unter anderem das Projekt Motoco der IBA Basel vor, ein Umnutzungsprojekt von leerstehenden Werkhallen in Mulhouse, die Entwicklung des Eiermannbaus in Apolda der IBA Thüringen und das Projekt Seebogen der IBA Wien, ein sechsgeschossiges Wohngebäude aus Holzmodulen, das in nur drei Monaten errichtet worden ist.
Zum Thema Bildungsbau stellte die IBA Heidelberg ihr Projekt B³ – Betreuen, Begegnen, Begegnung am Gadamerplatz vor: ein Gebäudekomplex, in dem Kindergarten, Grundschule, Bürgerzentrum und Sporthalle vereinigt sind. Das Kooperationsprojekt des Schulverwaltungsamtes und des Jugendamtes der Stadt Heidelberg ist schon in Betrieb, die Kooperationen zwischen den einzelnen Einrichtungen sind im Aufbau. Durch die räumliche Nähe entstehen Verzahnungen der Einrichtungen sowie eine institutionsübergreifende Nutzung von räumlichen Angeboten, die einen Mehrwert für die Nutzerinnen und Nutzer aller Einrichtungen darstellen.
Im Anschluss haben wir gemeinsam mit der Stadt Weimar vom Prozess der StadtLandSchule berichtet: Vom Baukulturagenten-Projekt über das Design-Build-Studio der Bauhaus Universität, die IBA-Kandidatur, das Pilotprojekt „Inklusive Schulen planen und bauen“, die Machbarkeitsstudie bis zur Planung als Modellprojekt für die erste Version des Planungsbaukastens „Schulbau Open Source“. Ziel des Projektes ist es, die Planung von Schulbauten zu beschleunigen und gleichzeitig die Qualität der Prozesse und der Ergebnisse zu steigern. Die erste Version wird anhand der Planung der Gemeinschaftsschule Weimar erarbeitet. Neben der vollständigen Dokumentation der Planung werden die Entscheidungs- und Abwägungsprozesse des Planungsprozesses offengelegt (siehe Blogbeitrag vom 12. Dezember 2018 und 23. Mai 2019).
Die Ausstellung zur Zwischenpräsentation der IBA Thüringen eröffnete anschließend mit rund 400 Gästen – 30 Zukunftsprojekte zum Thema StadtLand werden hier gezeigt. Im Fokus stehen neben den Projektorten die Menschen und die Prozesse. Zu unserem Projekt zeigt die Ausstellung zum Beispiel ein gefilmtes Interview mit der Schulleiterin Ilka Drewke, die aus ihrer Perspektive über den bisherigen Planungsprozess berichtet. Eine großformatige Ansicht des Projektstandorts verbildlicht die Situation und das einzigartige Grundstück. Zusätzliche Informationen zum Projekt, zur Schule, zur Aufgabenstellung und zum Prozess im Projektlogbuch komplettieren den Auftritt.
Ein Besuch der Ausstellung lohnt sich – auch, um neben den präsentierten Projekten die neuen Räumlichkeiten der IBA im Eiermannbau Apolda anzuschauen: ein gelungener Umgang mit einem Industriedenkmal, das nun nicht mehr Produktionsort von Feuerlöschern ist, sondern als Kreativ- und Denkort, als „Open Factory“ für die Region dient. Die IBA selbst zeigt hier, wie die Aktivierung eines leerstehenden Industriegebäudes mit wenig Aufwand und Kosten möglich ist.
Das IBA Magazin #5, das zugleich Ausstellungskatalog ist, steht zum Download zur Verfügung:
Die Ausstellung StadtLand ist noch bis zum 29. September 2019 zu sehen: Im Egon-Eiermann-Bau (Auenstraße 11, 99510 Apolda).
Weitere Info zur Ausstellung und den begleitenden Veranstaltungen:
https://iba-stadtland.de/
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