Die pädagogische und räumliche Inbetriebnahme
Der Einzug in ein neues oder umgebautes (Schul-)Gebäude ist aufregend – und immer der Beginn von etwas Neuem. Jetzt gilt es, Möglichkeiten zu gestalten, neue Wege zu gehen und Dinge auszuprobieren. Wenn ein Schul(um)bau „fertig“ ist, beginnt die Phase Zehn – das Erkunden und „Erwärmen“ der neuen Räumlichkeiten im Zusammenklang mit der Weiterentwicklung der Pädagogik und Didaktik.
Unser Playbook unterstützt dabei, gemeinsam mit der gesamten Schulgemeinschaft räumliche Potenziale zu entdecken, die Möblierung nachzujustieren sowie das pädagogische Konzept im Zusammenklang mit der Architektur und der Einrichtung weiterzuentwickeln. Mit dabei sind Kinder und Jugendliche, Lehrkräfte, Schulleitungen, Mitarbeitende, Kolleg*innen der Jugendhilfe, Eltern und ggf. Kooperationspartner*innen.
Jetzt entdecken:
Let’s play and explore
Das Playbook ist die praxisnahe Anleitung für das Spiel zur Phase Zehn, das sich in fünf übersichtliche Schritte (Plays) gliedert. Jedes Play enthält mehrere Bausteine, die konkrete Impulse und Beispiele für die Umsetzung liefern. Die Bausteine können am eigenen Standort kombiniert, angepasst und durchgeführt werden.
Mit dabei:
Ausführliche Informationen zur Phase Zehn und zur Nutzung des Playbooks
Ein strukturierter Aufbau in fünf Schritten mit insgesamt über 20 Bausteinen
Praxisbeispiele aus der Phase Zehn an der Grundschule und Realschule der Bildungslandschaft Altstadt Nord (BAN) in Köln
Materialien und Vorlagen zur unmittelbaren Anwendung
Alle Plays und Bausteine sind klar strukturiert und enthalten die wichtigsten Informationen: Wozu der Baustein? Wer ist dabei? Was braucht ihr dafür? Wie ist der Ablauf? Die Zuordnung zu den Schwerpunkten Pädagogik, Organisation, Raum erleichtert die Orientierung und hilft bei der Auswahl der passenden Bausteine.
Erprobt und weitergedacht
Das Playbook wurde für die Phase Zehn der Bildungslandschaft Altstadt Nord (BAN) in Köln entwickelt. Dort haben die Freinet-Schule Köln (Grundschule) und die Realschule am Rhein die Inhalte im Zeitraum 2022 bis 2023 praktisch erprobt. Die Beispiele und Spielmaterialien für diesen Prozess hat das Büro nonconform im Auftrag und gemeinsam mit der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft entworfen. Die Erfahrungen und Ergebnisse aus diesem Prozess sind Grundlage der Entwicklung des Playbooks.
Das Ergebnis ist ein vielseitiges, durchdachtes Tool, um die um- oder neugebauten Räumlichkeiten zu nutzen, um Schule pädagogisch weiterzuentwickeln - mit allen beteiligten Nutzer*innen der Schulgemeinschaft und des Quartiers, in Zusammenarbeit mit der Verwaltung und den Architekt*innen. Idealerweise sollte die Phase Zehn von einem externen Team aus Pädagog*in und Architekt*in begleitet und moderiert werden. Gute Architektur macht noch lange keine gute Schule, kann sie aber unterstützen und befördern.
Jetzt starten
Das Playbook steht ab sofort online zur Verfügung. Es richtet sich an Schulen, die kommunale Verwaltung, Architekt*innen und alle weiteren Akteur*innen, die den Betrieb von neu- und umgebauten Lernräumen aktiv begleiten wollen.
Viel Freude beim Ausprobieren!
Exkurs: Phase Zehn - Phase Null
Die „Phase Null“ bezeichnet die Phase VOR Beginn der eigentlichen Planung. Die Phase Zehn beginnt, wenn der Bau abgeschlossen ist.
Ziel der Phase Null ist es, an der Schnittstelle von Pädagogik und Architektur ein tragfähiges pädagogisch-räumliches Konzept zu entwickeln. Dazu gehört eine intensive und gut koordinierte Beteiligung aller Akteur*innen aus Pädagogik, Architektur und Verwaltung sowie der zukünftigen Nutzer*innen. Dieser Prozess wird in den weiteren Phasen sowie in der Phase Zehn weitergeführt.
Die Begriffe „Phase Null“ und „Phase Zehn“ sind abgeleitet von der Einteilung der Leistungsphasen (LPH) nach der Honorarordnung für Architekten- und Ingenieurleistungen (HOAI). Die HOAI umfasst die Phasen 1–9, die Phase Null und Phase Zehn gehören also nicht dazu.