Das Ganztagsförderungsgesetz, das bis 2029 stufenweise umgesetzt wird, stellt Kommunen und Schulen vor Fragen wie: Können vorhandene Räume anders genutzt und besser ausgelastet werden? Wie können Flächenressourcen von außerschulischen Lernorten im Quartier einbezogen werden? Welcher kleineren Umbaumaßnahmen oder neuen Möblierungskonzepte bedarf es, um die veränderten Anforderungen durch den Ganztag umzusetzen? Im Rahmen des Projektes der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft „Ganztag und Raum“ startet jetzt ein einjähriger Prozess zu diesen Herausforderungen an einer ersten Pilot-Schule, der Martin-Schaffner-Grundschule in Ulm.
Start des Projektes in Ulm
Kern des Projektes ist ein gemeinsamer, partizipativer Prozess mit allen an der Ganztagsschule arbeitenden Lehr- und pädagogischen Fachkräften sowie den Schülerinnen und Schülern, der Abteilung Bildung und Sport sowie dem Gebäudemanagement der Stadt Ulm. Auch Bildungsträger im Quartier werden in diesen Prozess von Beginn an eingebunden.
Am 14. März fiel der Startschuss mit einer ersten Hospitation und Gesprächen mit allen Beteiligten sowie einer Auftaktveranstaltung in Ulm mit Bürgermeisterin Iris Mann, die auch den Fachbereich Kultur, Bildung und Soziales leitet. Sie hob den Vorbildcharakter des Projekts hervor: „Durch die Begleitung der Montag Stiftung können wir viel lernen in der kreativen und ganzheitlichen Weiterentwicklung der Ganztagsbetreuung, sowohl an der Martin-Schaffner- als auch an den anderen Ulmer Grundschulen. Mit intelligenten Raumkonzepten sind wir gut für die Herausforderung des Rechtsanspruchs ab dem Schuljahr 2026/27 vorbereitet.“
In den nächsten Monaten werden in thematischen Workshops gemeinsame Visionen entwickelt, Haltungen reflektiert und erste Maßnahmen und Ideen zur pädagogischen und räumlichen Veränderungen formuliert.
Zum Projekt „Ganztag und Raum“
Das Projekt verbindet Erkenntnisse aus den Handlungsfeldern „Pädagogische Architektur“ und „Inklusive ganztägige Bildung“ der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft. Die Verschränkung der beiden Handlungsfelder spiegelt sich auch in dem multiprofessionell zusammengesetzten Team aus Architektinnen und Architekten sowie Pädagoginnen und Pädagogen wider. Sowohl die strategische und konzeptionelle Ebene des Projekts als auch die operative Begleitung wird durch beide Perspektiven durchgeführt. Dabei wird die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft vom Architekten Christian Schmutz und der Pädagogin Andrea Rokuß unterstützt.
Durch das Projekt „Ganztag und Raum“ soll es gelingen, inklusive Ganztagsschulentwicklung mit dem Ansatz der räumlichen Nutzung aller Flächen, auch denen von außerschulischen Kooperationspartnern im Quartier, voranzubringen.