30. May 2025; Von: Dr. Meike Kricke , Barbara Pampe

Sondervermögen richtig nutzen: Qualitätsoffensive im Schulbau starten

Jede Investition in Gebäude muss als Investition für eine zukunftsgerichtete Pädagogik verwendet werden. Das geplante Infrastruktur-Sondervermögen bietet eine große Chance, wirkungsvoll in Schulbau investiert zu werden. Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft setzt sich gemeinsam mit dem Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA und dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) dafür ein, diese Chance zu nutzen – mit konkreten Forderungen und Empfehlungen, wie die Mittel wirkungsvoll und nachhaltig eingesetzt werden können.

Stillstand im Schulbau ist ein Rückschritt für die Bildung

Der Investitionsstau im Schulbau wächst seit Jahren – und bedeutet auch einen Innovationsstau. Denn gute Schulgebäude können weit mehr als nur „funktionieren“: Sie sind Impulsgeber für innovative Lernformen, fördern Teilhabe und stärken das Wohlbefinden aller Nutzer*innen.

Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft hat gemeinsam mit dem Bund Deutscher Architekt*innen (BDA) und dem Verband Bildung und Erziehung (VBE) ein Bündnis gegründet, um auf diese Herausforderungen aufmerksam zu machen und konkrete Verbesserungen einzufordern.

Strukturen reformieren für wirksame Investitionen

Für eine nachhaltige Wirkung des Sondervermögens braucht es mehr als finanzielle Mittel: Es braucht klare Qualitätskriterien im Zusammenspiel zwischen Planung und Pädagogik, an die Investitionen gebunden werden. Nur so kann sichergestellt werden, dass Investitionen nicht nur in kurzfristige Maßnahmen fließen, sondern langfristig innovative und pädagogisch qualitative Lernumgebungen schaffen. Bevor Fördermittel verausgabt werden, sollte ein pädagogisch-räumliches Konzept vorliegen, um die nachhaltige Wirkung der Verbesserung der Schulgebäude für eine zukunftsgerichtete Pädagogik zu erreichen.

Darüber hinaus braucht es eine grundlegende Strukturreform. Planungs- und Bauprozesse müssen effizienter, transparenter und kooperativer gestaltet werden. Das bedeutet: kooperative Umsetzungsprozesse, die Qualität sichern, interdisziplinäre und sektorenübergreifende Projektgruppen, die eine zügige Realisierung ermöglichen, sowie reibungslosere Genehmigungs- und Prüfverfahren, um Zeit und Kosten zu sparen. Schul- und Bauverwaltungen müssen mit erweiterten Handlungsspielräumen und der Verantwortung ausgestattet werden, um Entscheidungen schnell und sachgerecht treffen zu können. Die Verantwortung für die Umsetzung sollte – nach politischer Beauftragung – in den zuständigen Fachverwaltungen liegen, um Abstimmungsprozesse zu verkürzen und den Fokus auf Qualität und Umsetzungsgeschwindigkeit zu legen.

Nur durch diese strukturellen Veränderungen können die Mittel des Sondervermögens zielgerichtet, wirkungsvoll und nachhaltig für einen zukunftsfähigen Schulbau eingesetzt werden.

Nächste Schritte

Um unsere Forderungen und Empfehlungen zu adressieren, treten wir in direkten Austausch mit Entscheidungsträger*innen in der Politik, mit Bund, Ländern und Kommunen. In persönlichen Gesprächen und Fachveranstaltungen schaffen wir Bewusstsein für die Bedeutung qualitätsvollen Schulbaus und dem notwendigen Zusammenklang von Architektur und Pädagogik.

Zukunftsfähiger Schulbau mit konsequenter Qualitätsoffensive

Die Zukunft unserer Schulen hängt entscheidend davon ab, wie wir heute investieren. Mit einer klaren Qualitätsoffensive können wir die Weichen stellen – für innovative Schularchitektur, pädagogische Exzellenz und letztlich für bessere Bildungsbedingungen für alle Kinder und Jugendlichen.