Am Standort Rosenhöhe am Hang des Teutoburger Waldes gibt es neben der reizvollen Aufgabe der gemeinsamen Entwicklung eines Raumprogramms für den Neubau eines Oberstufengebäudes weitere Herausforderungen. Zum Beispiel die Koordination der diversen begonnenen Schulentwicklungsprozessen sowie bereits stattfindende und noch geplante Umbaumaßnahmen im bestehenden Sek I-Hauptgebäude.
Als Schule für alle ist die Gesamtschule Rosenhöhe das Beispielprojekt der Stadt Bielefeld und ein Preisträger im Wettbewerb „Inklusive Schulen planen und bauen“. Neben dem Neubau eines Oberstufengebäudes ist auch eine neue Sporthalle für die Schule notwendig. Die Oberstufe ist wegen der Umbaumaßnahmen im Bestandsgebäude vorübergehend in die fast 2 km entfernte Marktschule umgezogen. Im Hauptgebäude an der Rosenhöhe erfolgt nach und nach der Umbau von klassischen Schulfluren zu Jahrgangsclustern. Diese sollen die Arbeit in Jahrgangsteams stärken und flexiblere Möglichkeiten für verschiedene Lernsituationen bieten. Für zwei Jahrgänge ist der Umbau in Cluster bereits abgeschlossen, die Maßnahmen für den Rest des Gebäudes stehen im kommenden Sommer an. Dann wird auch die Sekundarstufe I vorübergehend ausziehen müssen. Parallel laufen weitere Projekte in der Unterrichtsentwicklung, wie die Videografie und der Bau von Schulmöbeln.
Workshop die Erste
In einem halbtägigen Workshop Anfang Oktober wurden zunächst Präferenzen im Zusammenhang von Raum und Pädagogik für die Oberstufe erarbeitet. Große Bedeutung hat dabei eine sorgfältige Rollenklärung in der Phase Null sowie der verschiedenen Erwartungen aller Beteiligten. Einmal geklärt bilden diese Vereinbarungen die Grundlage, damit die Phase Null zum qualifizierenden Prozess für alle Beteiligten wird. Aktive und erfahrene Kolleg/innen aus der „task force“ und drei Schüler/innen der Städtischen Gesamtschule Rosenhöhe sowie Vertreter/innen der Stadt Bielefeld brachten sich intensiv bei den Aufgaben ein.
Ausblick
Im Januar 2017 soll durch eine Exkursion die räumliche und pädagogische Auseinandersetzung mit Lernlandschaften und Clustern vertieft werden. Unabhängig vom eigenständigen Schulbauberatungsprozess zum Neubau der Oberstufe werden noch in diesem Jahr die verschiedenen Schulentwicklungsprozesse und Baumaßnahmen im Rahmen eines pädagogischen Tages miteinander verbunden. Damit soll das gesamte Kollegium auf die große Reise mitgenommen werden. Höchstmögliche Transparenz im Prozess und in den Stufen der Beteiligung (von der Anhörung bis zur Mitbestimmung) fördert notwendiges Vertrauen. Der Anspruch an Beteiligung, wie ihn diese Entwicklungsphase postuliert, ist für viele Schulen eine Herausforderung.
Anke Weber ist Architektin und leitet das Atelier für Raumbildung in Hamburg (www.raumbildungundberatung.de). Thomas Wetzel ist Pädagoge und Fachberater für Unterrichtsqualität aus Lüneburg (www.schulkultur.net). Anke Weber und Thomas Wetzel begleiten als Schulbauberater/innen-Team im Auftrag der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft das „Pilotprojekt Inklusive Schulen planen und bauen“ an der Gesamtschule Rosenhöhe in Bielefeld.