Oberbürgermeister Peter Kleine lud ein zur feierlichen Übergabe des Berichts und setzte damit ein Zeichen dafür, welche Bedeutung alle Beteiligten in den Ergebnissen des Pilotprojekts für die weitere Planung gesehen wird. Im Rahmen einer Feier, die in der zur Aula umfunktionierten Turnhalle der Schule stattfand, übergab Barbara Pampe, Projektbereichsleitung Pädagogische Architektur bei der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft, den Bericht an Stadtspitze, Verwaltung und Schule in Anwesenheit aller Schüler/innen. Die Schulleiterin, Frau Drewke, würdigte dabei besonders die engagierte Beteiligung der Schülervertreter/innen in den Workshops und die Bedeutung der gemeinsam erarbeiteten Ergebnisse für die Zukunft der Schule.
Umrahmt wurde die Feier von der schuleigenen „Elephant-Band“, die mit Originalität und Präzision überzeugte – eine perfekte Darbietung, die von den Mitschüler/innen mit kräftigem Beifall honoriert wurde.
Rückblick auf den Prozess
Für uns als Schulbauberatungsteam waren die Übergabe des Ergebnisberichts und damit der Abschluss des Projekts ein bewegender Moment. Im letzten Jahr haben wir 14 Tage in Weimar verbracht, eine zweitägige Exkursion mit Schulbesuchen in Deutschlands Norden durchgeführt und uns zur Vor- und Nachbereitung immer wieder in Aachen bei Hausmann-Architekten getroffen. Der Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozess lief dabei durchaus nicht immer gradlinig. Es tauchten überraschende Probleme auf, zusätzliche Sitzungen waren nötig, um offene Fragen zu klären, gelegentlich war dabei auch die aktive Unterstützung der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft im Prozess hilfreich. Am Ende ließen sich alle Missverständnisse klären und großen und kleinen Hürden gemeinsam überwinden. Besonders hervorzuheben ist, dass alle Vertreter/innen der beteiligten Gruppen und Institutionen die Zeit zwischen unseren Treffen nutzten, um Zwischenergebnisse zu überprüfen und in ihren Gremien zu diskutieren.
Damit war eine größtmögliche Beteiligung garantiert. Infolgedessen darf eine hohe Akzeptanz des Ergebnisses, dass ja immer einen Kompromiss darstellt, erwartet werden.
Ausblick: Machbarkeitsstudie
Was am Ende bleibt, ist die Erfahrung, mit welchem hohen Engagement alle Beteiligten aus Schule, Verwaltung, IBA Thüringen und der Bauhaus-Universität in einer Arbeitsatmosphäre, die gekennzeichnet war durch respektvollen Umgang miteinander, durch Sachlichkeit und Kompetenz, gemeinsam um ein qualifiziertes Ergebnis gerungen haben. Dabei war der Blick auch immer auf die weiteren Entscheidungsprozesse nach der Phase Null gerichtet. Es wurde eine Machbarkeitsstudie als weitere Entscheidungshilfe für die Verantwortlichen in Stadtrat und Verwaltung verabredet, um Fragen der Wirtschaftlichkeit von Umbau oder Abriss und Neubau zu klären. Auch zur Weiterführung des Beteiligungsprozesses gibt es Pläne und Empfehlungen. Alle Beteiligten waren sich einig, dass der Einfluss der zukünftigen „Nutzer/innen“ dabei unbedingt sichergestellt werden muss.
Fazit
Auch wenn unser Auftrag mit der abschließenden Präsentation der Ergebnisse in der Workshop-Runde und einem gemütlichen Abschluss bei Federweißer und Zwiebelkuchen nun beendet ist – wir werden die Entwicklung in Weimar weiterhin aufmerksam verfolgen. Florence Verspay möglicherweise sogar aktiv mit ihrer Kompetenz als Architektin, Walter Heilmann mit besonderem Interesse für die Planung des riesigen Freiraums in Oberweimar.
Michael Grübner, Thüringer Allgemeine (20. September 2017)
www.weimar.thueringer-allgemeine.de/Neuland-beim-Schulbau-betreten
Weitere Informationen zum Projekt:
www.schulen-planen-und-bauen.de/pilotprojekte-inklusive-schulen-planen-und-bauen-gemeinschaftsschule-weimar