Am Freitag, den 9. September in der Mensa der Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg saßen alle Beteiligten an einem Tisch, um den Masterplan zur Bildungslandschaft gemeinsam zu überprüfen und weiterzuentwickeln. Eingeladen waren alle Interessierten und Akteur/innen: Lernende, Pädagog/innen, Architekt/innen, Stadtplaner/innen, Anwohner/innen, Menschen aus Politik und Verwaltung. In Plenumsvorträgen und in sieben Arbeitsgruppen tauschten sich die Teilnehmenden zu unterschiedlichen Themen aus: Zu den Räumlichkeiten eine Schule im 21. Jahrhundert, zu Orten für die Nachbarschaft auf dem Bildungscampus, zur Identifikation und Aneignung von Orten auf dem Campus durch Jugendliche, zu Grenzen und Übergängen sowie zum Profil der Bildungslandschaft.
Der Workshop 8 „Profil einer Bildungslandschaft“ wurde geleitet von Barbara Pampe, Projektbereichsleitung Pädagogische Architektur bei der Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft und Petra Christiansen, Leiterin des Oberstufenzentrums Lise-Meitner. Anhand der Fragestellung, wie Integration in der Bildungslandschaft inhaltlich und räumlich gelingen kann, entwickelten die Teilnehmenden zahlreiche konzeptionelle Ideen. Den Bildungscampus Efeuweg zeichnet schon jetzt ein starkes Profil mit dem Schwerpunkt auf Wissenschaft und Kultur aus. Um diesem Fokus gerecht zu werden und gleichzeitig eine Einbeziehung der Bewohner/innen des Stadteils zu erreichen, wurde von den Workshopteilnehmenden ein ungewöhnlicher Vorschlag erarbeitet: Das Sportfeld des degewo-Stadions soll künftig in ein Kartoffelfeld umgewandelt werden. Der Gedanke dahinter war es, ein Praxisexperimentierfeld für die Schüler/innen zu schaffen und das Feld als Garten für die Nachbarschaft zu nutzen.
Anwesend waren auch Berliner Politiker/innen – Bildungssenatorin Sandra Scheeres und Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel stellten sich in einer Podiumsdiskussion Fragen von Schülerinnen des Oberstufenzentrums Lise-Meitner.
Bildungscampus Efeuweg – räumliche und pädagogische Ausgangslage
Die Bildungslandschaft Efeuweg [1] liegt am Rande der Gropiusstadt, einer klassischen Großsiedlung des Sozialen Wohnungsbaus der Nachkriegsmoderne. Die soziale Struktur ist geprägt durch eine große Heterogenität der Herkunftsländer, Kulturen und sozialen Milieus. Für die Kinder und Jugendlichen der Gropiusstadt ist Bildung eine Chance, soziale Hindernisse zu überwinden und in der Gesellschaft erfolgreich anzukommen. Der Bildungscampus umfasst die Einrichtungen der Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg, das Oberstufenzentrum Lise Meitner, die Evangelischen Kindertagesstätte „Dreieinigkeit“, den Jugendclub UFO, das Kombibad Gropiusstadt und das Degewo-Stadion. 2010 ist das Projekt gestartete. Mit dem hohen Anspruch, im Sinne einer gelebten Inklusion alle Beteiligten und Betroffenen einzubeziehen, stellen sich die beteiligten Institutionen gemeinsam mit Anwohner/innen, Unternehmen, zivilgesellschaftlichen Gruppen, Politik und Verwaltung den Themen und Fragestellungen einer zukunftsorientierten Bau- und Stadtentwicklung.
Seit 2014 gibt es einen Masterplan vom Architekturbüro kleyer.koblitz.freivogel [2], der die Grundlage für weitere Planungen bildet. Lösungsansätze und Ideen wurden vorher schon in Workshops mit den Akteur/innen vor Ort und Studierenden und Mitarbeiter/innen der Technischen Universität Berlin und der Bauhaus Universität Weimar erarbeitet.
Das Projekt verspricht ein über die Stadtgrenzen hinaus spannendes und innovatives Projekt zu werden. Vor allem in Hinblick auf den Prozess und die sich ständig weiterentwickelnden Ideen und die gemeinsame Überprüfung des schon Entwickelten mit allen beteiligten Akteur/innen. Wir freuen uns auf die Umsetzung und die dann gelebte Bildungslandschaft!
Der nächste Workshop zum Thema »Forum und Wege auf dem Campus Efeuweg – wie wird es Ihr Campus?« mit den Nutzer/innen und der Nachbarschaft findet schon am 10. Oktober statt. Weitere Informationen zum Fachkongress:
www.campus-efeuweg.deSchulbau Berlin
[1] www.campus-efeuweg.de
[2] www.campus-efeuweg.de/Masterplan-2014.pdf