03. November 2016; Von: Dr Karl-Heinz Imhäuser

Auf dem Weg zu einer neuen Schularchitektur

Der Fachtag »Schulentwicklung trifft Schularchitektur« vom 28.-29. September am Campus Osterholz-Scharmbeck setzte sich mit aktuellen Konzepten und gelungenen Praxisbeispielen zum Thema Schulbau auseinander.

»Die Schule der Zukunft ist ein flexibler Raum. Neue pädagogische Ansätze führen zu neuen Herausforderungen an das Schulgebäude. Der Raum prägt den schulischen Alltag, er eröffnet Möglichkeiten, regt an zum Handeln. Das gelingt nur, wenn alle Beteiligten – Schulträger, Schulleitung und Kollegium, Schüler/innen und Eltern, Planer/innen und Architekt/innen – in den Planungsprozess für Neu- und Umbauten einbezogen werden.«

Mit dieser Ankündigung lud die Stadt Osterholz-Scharmbeck zur neuen Veranstaltungsreihe Campus innovativ in den bundesweit beachteten Schulneubau der Oberschule Lernhaus im Campus ein. Die Veranstaltung bot die Gelegenheit um gemeinsam mit Pädagog/innen, Architekt/innen und Planer/innen, renommierten Expert/innen sowie Praktiker/innen über neue Wege in Schulentwicklung und Schularchitektur, aktuelle Konzepte und gelungene Praxisbeispiele zu diskutieren.

Mit einem Impulsvortrag und zwei Workshops zum Thema »Lernräume der Zukunft« war Dr. Karl-Heinz Imhäuser von der Montag-Stiftung Jugend und Gesellschaft vertreten. Im Mittelpunkt des Vortrages standen die veränderten Aufgaben von Schulen angesichts aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen (demografischer Wandel, steigender Anteil von Migranten, Inklusion, Ganztag, Digitalisierung) und ein neues Verständnis von Bildung. Die Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft versteht Bildung heute als gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die besondere Anforderungen an einen zukunftsfähigen Schulbau stellt [1]:

  • Lernen benötigt viele und unterschiedliche Perspektiven, Zugänge und Ergebnisse.

  • Schulbuch und Kreidetafel werden ergänzt durch Tablet-PC, Smartboard und andere Neue Medien. Dabei stellt sich die Frage, wie die neuen Medien für spannendes Lernen eingesetzt werden können.

  • Kulturelles und ästhetisches Lernen muss durch Pädagogik und Architektur vermittelt werden.

  • Die Schule öffnet sich zur Stadt – die Stadt öffnet sich zur Schule. Was bedeutet das konkret? Was verändert sich, wenn Schulen sich als Teil städtischer Bildungslandschaften verstehen?

Mit der Reihe Campus innovativ will die Stadt Osterholz-Scharmbeck den Transfer von beispielhaften Konzepten und Praxisprojekten in der Schulentwicklung, Schularchitektur und in der kommunalen Bildungspolitik unterstützen. Die nächste Veranstaltung zum Thema »Demographie trifft Schule« findet am 24.-25. November 2016 statt. Die sinkenden Schülerzahlen in kleinen Kommunen stehen dem großen Bedarf an Schulplätzen in großen Städten gegenüber. Wie durch Vernetzung von Schulen und kommunalen Partnern Lösungen entwickelt werden können, soll dieser Fachtag anhand gelungener Praxisbeispiele zeigen.

Eine Dokumentation der Vorträge zum Thema »Schulentwicklung trifft Schularchitektur« sowie weitere Informationen zur Veranstaltungsreihe Campus innovativ finden Sie hier:
www.campus-ohz.de/campus-innovativ

[1] Auszug aus den »Zehn Thesen – Zentrale Herausforderungen an die Partner/innen im Schulbau«. In: Schulen planen und bauen – Grundlagen und Prozesse; Montag Stiftung Urbane Räume, Montag Stiftung Jugend und Gesellschaft (Hrsg.), S. 25-67; www.montag-stiftungen.de/jugend-und-gesellschaft/projekte-jugend-gesellschaft/10-thesen

Autor:innen

Dr Karl-Heinz Imhäuser

Dr. Karl-Heinz Imhäuser, Vorstand der Montag Stiftung  ist Mitglied der Hauptversammlung der Deutschen UNESCO-Kommission und des Expertenkreises für inklusive Bildung.